GMW2022: 30. JAHRESTAGUNG DER GESELLSCHAFT FüR MEDIEN IN DER WISSENSCHAFT E.V.
PROGRAM FOR TUESDAY, SEPTEMBER 13TH
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09:30-10:30 Session 5: Keynote 1
Location: 1.013
09:30
Future Skills: Zukunftskompetenzen für die Welt von heute?!

ABSTRACT. Mit zunehmender Flexibilisierung von Biografien wächst die Verantwortung Einzelner, indviduelle Kompetenzstrategien für das eigene Leben zu entwickeln. Berufliche und private Lebensräume entgrenzen sich dabei zunehmend und greifen ineinander. In Bezug auf Bildung können wir eine regelrechte „Drift to Self-Organisation“ diagnostizieren. Kennzeichnend dafür ist eine Entstan- dardisierung von Bildungsverläufen, bei der die Passung von informellen und formellen Bildungsangeboten zu beruflichen und privaten Anforderungen zunehmend selbst priorisiert und in individuelle Lern- und Handlungsstrategien umgesetzt werden muss, die verstärkt auf einen Erwerb von „Future Skills“ abzielen. Hochschulen stehen vor der Herausforderung, darauf zu reagieren. Future Skills sind derzeit in aller Munde. Natürlich als Digitale Skills - aber es geht um mehr. Der Vortrag behandelt das Thema vor allem aus Sicht der Hochschulbildung. Thema 1 ist die Aufarbeitung des Hintergrundes, des Wandels von hochschulbildungszielen in einer Welt im beschleunigten Wandel. Thema 2 ist die Aufarbeitung von Fähigkeiten anhand unterschiedlicher durch den Autor durchgeführter empirischer Studien und die Einordnung aller bisher im deutschsprachigen Raum erschienen Future Skills Studien und Thema 3 ist die Projektion von akademischem Learning in die Zukunft. Alle drei Themen werden hier anhand empirisch abgesicherter Konzepte diskutiert und schließen an, an die internationale Diskussion, die in diesem Bereich existiert. Das Future Skills Konzept geht über Digitalisierung hinaus, greift Kompetenzorientierung in großer Tiefe auf und stellt Modelle und Profile für Hochschulentwicklung der nächsten 15 Jahre zur Diskussion in den Raum.

10:30-11:30 Session 6: Session
Location: 1.013
10:30
Unboxing Impacts - Die Auswirkungen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten auf Hochschulen als Organisation

ABSTRACT. Der vorliegende Artikel beleuchtet die Auswirkungen eines dreieinhalbjährigen interdisziplinären Verbundforschungsprojektes auf die beteiligten Hochschulen. Am Beispiel des BMBF geförderten Projektes „Studienindividualisierung durch digitale, datengestützte Assistenten (SIDDATA)“ werden intendierte und nicht intendierte thematische, organisatorische, rechtliche und arbeitsablaufbezogene Auswirkungen eines solchen Forschungs- und Entwicklungsprojektes erhoben. Es zeigt sich, dass durch solche Projekte Impulse in Bereiche der Hochschule getragen werden können, die weit über die direkt beteiligten Institute hinausgehen. Zudem können sie auch als Katalysator für bestimmte Themen dienen.

11:00
Digitale Rechtschreibhilfen in der Schulpraxis. Konzeption einer explorativen Studie zum Einsatz interaktiver Lernpfade zur Förderung sprachformaler Textrevisionen in der Primar- und Sekundarstufe I.

ABSTRACT. Im vorliegenden Beitrag wird die Konzeption einer explorativen Studie vorgestellt, die sich mit der Entwicklung, Wirksamkeit und Implementierung von Fördermaßnahmen zum kompetenten Umgang mit digitalen Rechtschreibhilfen beschäftigt. Im Fokus steht die Frage, wie sich diese Fördermaßnahmen, die in Form interaktiver Lernpfade umgesetzt werden, auf die sprachformale Textrevisionen von Lernenden der Primarstufe und Sekundarstufe I auswirken.

11:30-12:30 Session 7: Kurzvorstellung Poster
Location: 1.013
11:30
Die Qual der Wahl - Ein Instrument für die Zusammenstellung von online Informationsquellen

ABSTRACT. Ziel des vorliegenden Disserationsprojektes ist es die digitalisierungs- sowie medienbezogenen Kompetenzen von (angehenden) Lehrpersonen anhand der Zusammenstellung online Informationsquellen im Rahmen einer Rechercheaufgabe in einer digitalen Lernumgebung zu untersuchen. Im Kontext der GMW-Tagung soll der aktuelle Stand des dafür entwickelten Instrumentes, sowie Erkenntnisse – soweit vorhanden – dargestellt werden.

Das Projekt Das InDiKo -Teilprojekt Deutsch, in welchem das vorliegende Projekt angesiedelt ist, untersucht die Potentiale von WebQuests als digitale Lernumgebung. Bei einer WebQuest handelt es sich eine Lernumgebung, in der eine Rechercheaufgabe zu einem Thema, einer Frage oder einem Problem bearbeitet wird. Zur Beantwortung werden (nicht ausschließlich) online Informationsquellen zur herangezogen, welche im Vorfeld von der Lehrperson gezielt zusammengestellt werden (vgl. Moser 2008; Dodge 1997). Auf diese Weise wird den Lernenden die Möglichkeit geboten mit authentischen, aktuellen Quellen zu arbeiten, ohne selbst von der Informationsflut des Internets überwältigt zu werden. Die WebQuest schafft somit eine geschützte, strukturierte Lernumgebung, in der sich die Lernenden mit verschiedenen Informationsquellen auseinandersetzen und den Umgang mit diesen erlernen können.

Damit ein WebQuest sein volles Potential entfalten kann und der Lernprozess gelingt, ist die Auswahl der online Informationsquellen, welche die Lernperson zusammenstellt, ein wesentlicher Faktor. Um eine begründete Auswahl zu treffen, bevor die Quellen in das WebQuest aufgenommen werden, ist es daher notwendig diese zu erfassen und nach relevanten Eigenschaften und Aspekten zu beurteilen. Diese Aufgabe beinhaltet eine systematische Analyse der Quellen, die verschiedenste digitalisierungsbezogene bzw. medienbezogene Kompetenzen erfordert. Dies fällt in den Bereich der Professionalisierung, welche die KMK seit 2017 in ihrer Strategie zur „Bildung in der Digitalen Welt“ anstrebt und noch einmal durch die Empfehlungen von 2021 bekräftigt hat (vgl. KMK 2017, KMK 2021).

Aus diesem Grund werden im Projekt online Informationsquellen und deren Auswahl für ein WebQuest genauer untersucht. Zugrunde liegen inhaltsanalystische Methoden der qualitativen Sozialforschung (vgl. Mayring 2015). Zunächst werden im Rahmen einer Literaturrecherche deduktiv Anforderungen an authentische online Informationsquellen im Kontext von WebQuests identifiziert. Berücksichtigung finden hierbei verschiedene Disziplinen, die sich mit dem Lesen und Arbeiten von digitalen Texten/Quellen beschäftigen. Anhand identifizierten Anforderungen, soll ein kategorienbasiertes Instrument entwickelt werden, welches zur Analyse genutzt werde soll (vgl. Mayring 2015). Auf diese Weise soll ein umfassendes Instrument entwickelt werden, das bei der Auswahl von online Informationsquellen unterstütz. Zudem sollen damit auch Zusammenhänge zwischen der Auswahl an Informationsquellen sowie deren Eigenschaften und den digitalisierungs- und medienbezogenen Kompetenzen angehender Lehrpersonen untersucht werden, um auf dieser Grundlage mögliche Förderungs- und Handlungsbedarfe festzustellen.

Auf der GMW Tagung soll der aktuelle Stand, sowie die vollzogenen Schritte zur Entwicklung des Instrumentes zur Analyse der online Informationsquellen dargestellt werden.

Literatur Dodge, B. (1997). Some thoughts about WebQuest. Verfügbar unter: http://webquest.org/sdsu/about_webquests.html [22.07.2021] KMK. (2021). Lehren und Lernen in der digitalen Welt: Die ergänzende Empfehlung zur Strategie "Bildung in der digitalen Welt" [Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 09.12.2021]. https://www.kmk.org/themen/bildung-in-der-digitalen-welt/strategie-bildung-in-der-digitalen-welt.html Kultusministerkonferenz. (2017). Bildung in der digitalen Welt: Strategie der Kultusministerkonferenz. Einführung in die qualitative Sozialforschung.: eine Anleitung zu qualitativem Denken. Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken (12. Aufl.). Beltz. Moser, H. (2008). Abenteuer Internet. Lernen mit WebQuests. 2. Auflage. Zürich: Pestalozzianum Verlag.

11:33
DigiLeG macht Schule – Ein nutzerorientiertes Portal für den Einsatz digitaler Werkzeuge in der Grundschule

ABSTRACT. Der vorliegende Beitrag beleuchtet Konzepte und Ziele des Forschungs-Projekts DigiLeG. Im Fokus stehen die Entwicklung von offenen, fachspezifischen und fächerübergreifenden Unterrichtskonzepten mit Lehramtsstudierenden sowie der Aufbau eines frei zugänglichen Online-Portals. Beschrieben werden der Einsatz von OER im Rahmen des Projekts und das Vorgehen für die technisch-organisatorische Realisierung des Portals.

11:36
Nachhaltigkeit durch Transfer - ein Entwurfsmuster-Repositorium zur Gestaltung hybrider Lernräume

ABSTRACT. Mit den Pandemie-Semestern hat sich „hybride Lehre“ als ein Allround-Begriff für Lehrveranstaltungen etabliert, an denen Studierende vor Ort und online gleichzeitig teilnehmen. Unter Pandemie-Bedingungen hat sich dieses Lehr-Lern-Setting als eine oftmals adäquate Lösung für die zu diesem Zeitpunkt drängendste Problemstellung in der Lehre – die Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs – gezeigt. Mit der Hoffnung auf ein Ende der Pandemiesituation werden aber zunehmend auch wieder andere hybride Gestaltungsmöglichkeiten von Lehre und Studium in den Blick genommen. Denn hybride Lernräume haben durch eine gezielte Verknüpfung digitaler und physisch-analoger Lernumgebungen viel mehr zu bieten als die Erweiterung einer Vorlesung über die Teilnehmenden vor Ort hinaus. Im Sinne eines „seam¬less learning“ ermöglichen sie ein orts- und zeitvielfältiges Lehren und Lernen, erlauben unterschiedlichste Formen der Kollaboration und Kooperation und können eine individualisierte und flexible Vermittlung von Wissen unterstützen. Ein Zurück zu überwiegender „Präsenzlehre“ in altbekannter Form soll es nach der Pandemie nicht geben. Aktuelle Studien machen vielmehr deutlich, dass sich Studierende wie auch Lehrende in Zukunft eine sinnvolle Verbindung digitaler Elemente und physischer Präsenz für Lehren und Lernen an Hochschulen wünschen (z.B. Berghoff et al., 2021; FIDL, 2020; Sälzle et al., 2021). Einige Ansätze zur Gestaltung solcher hybrider Lehr-Lern-Settings, die Lösungen für unterschiedliche Problemstellung in Lehre und Studium bieten, gab es bereits vor der Pandemie – und mit dem aktuellen Digitalisierungsschub kommen stetig weitere hinzu. Bereits seit September 2020 befasst sich das BMBF-Verbundprojekt HybridLR mit der Gestaltung solcher hybrider Lernräume. In dem Projekt werden zahlreiche Good-Practice-Beispiele für hybride Lernräume dokumentiert und daraufhin analysiert, welche Problemstellungen aus der Hochschullehre sie adressieren und wie die jeweiligen Lösungsansätze gestaltet sind. Ein zentrales Projektziel ist dabei, allen Mitarbeitenden an Hochschulen das vorhandene Wissen über Wirkfaktoren und Gelingensbedingungen der Gestaltung hybrider Lernräume zugänglich und für eine kontextspezifische und bedarfsgerechte Gestaltung eigener Lernräume nutzbar zu machen. Dafür werden die identifizierten Lösungsansätze in strukturierter Form als Entwurfsmuster (Patterns) beschrieben und auf dem Informationsportal e-teaching.org in einem Open-Access-Repositorium dauerhaft zugänglich gemacht.

Der Konferenzbeitrag stellt das Repositorium in Form eines hybriden Posters vor und zeigt damit zugleich eine der Möglichkeiten hybrider (Lern-)Räume: Eine strukturierte Übersicht mit grundlegenden Informationen auf dem physischen Poster wird über QR-Codes mit dem digitalen Entwurfsmuster-Repositorium und weiteren thematisch passenden Inhalten des Portals e-teaching.org verknüpft, wodurch ein umfassender Einblick in die vielfältigen Einsatzszenarien und Gestaltungsmöglichkeiten hybrider Lernräume an Hochschulen geboten wird.

11:39
Trusted Learning Analytics verstetigen - Mit Change Management zu didaktischen Innovationen

ABSTRACT. Bestrebungen, mit Learning Analytics universitäres Lernen und Lehren in digitalen Umgebungen besser zu verstehen und zu optimieren, führten bislang nur zu wenigen Ansätzen und Beispielen für eine systematische Implementierung von datengestützten Lernanalysen an deutschen Hochschulen. Der Prozess, Anwendungen von Learning Analytics (LA) und Künstliche Intelligenz (KI) in die breite Nutzung an Hochschulen in Deutschland zu bringen, geht aktuell in eine neue Implementierungsstufe über. Hürden der (Ressourcen-)technischen Ebene (Ifenthaler, 2017), der organisationalen (Jenert 2020) und partizipativen Rahmungen (Mayerberger 2019; 2020) werden durch konkrete, strukturierend begleitende Ansätze wie Trusted Learning Analytics (TLA) (Drachsler und Greller 2016; Hansen et al. 2020) und das Sheila-Framework (Tasai et al. 2018) überwindbar. Der Posterbeitrag veranschaulicht die initialen Schritte eines solchen Implementierungsprozesses für formatives Feedback und dessen didaktische Konzeption, basierend auf dem Ansatz des hochinformativen Feedbacks nach Wisniewski et al (2020), anhand von IMPACT.

11:42
Der Selbstlernkurs ViLLA: Ein Game-Based-Learning Konzept zum entdeckenden und selbstgesteuerten Lernen in virtuellen Lernräumen

ABSTRACT. Im Rahmen des BMBF-Projekts DikoLa - Digital kompetent im Lehramt wurde 2020 ein physischer Lernraum, das Digitale Lernlabor (DLL), in welchem Lehr-amtsstudierende sich mit einer Vielzahl an digitalen Lernmedien vertraut ma-chen, eigene Medienprodukte erstellen und digital angereicherte Unterrichtssze-narien erproben können, erfolgreich umgesetzt. Im Zuge der COVID-19-Pandemie waren die geplanten Nutzungsszenarien des physischen Lernraums jedoch kaum realisierbar. Vor diesem Hintergrund entstand das Vorhaben, einen ergänzenden virtuellen Lernraum zu gestalten.

11:45
Heterogen-ial Prüfen

ABSTRACT. Wie können Studienleistungen heterogenitätssensibel mit eAssessments überprüft werden? Die ESF-geförderte Weiterbildung „heterogen-ial Prüfen“ der BTU Cottbus-Senftenberg widmet sich dieser Frage und gibt Antworten für heterogenitätssensible Prüfungsszenarien. Das Poster greift die gesammelten Erkenntnisse auf und thematisiert u.a. wie mittels eAssessment die Selbstreflektion, die Motivation und das Selbststudium von Studierenden positiv überprüft werden kann.

11:48
"Metauniversity.Berlin" - Avatare als Peer Mentor:innen

ABSTRACT. Peer Mentoring erleichtert die Orientierung in der Studieneingangsphase, den Lernerfolg im Studienverlauf und den Einstieg in den Beruf durch eine auf Vertrauen basierende Beziehung nachhaltig (u.a. Hixenbaugh, 2005). Jedoch steht nur einer bedingten Anzahl Studierender ein:e Peer Mentor:in zur Seite. Obwohl Peer Mentor:innen in der Regel intrinsisch hochmotiviert sind, sind ihre Ressourcen begrenzt. Zusätzlich ist deren eigenes Fortkommen mit einer hohen Fluktuation der Peer Mentor:innen verbunden. Damit geht deren wertvolles Erfahrungswissen aus der Mentoringpraxis verloren, anstatt die Qualität von Mentoring zu stabilisieren. Aus diesem Grund erscheinen eine Entlastung und Qualitätssicherung von Peer Mentoring erforderlich.

Dieser Posterbeitrag präsentiert eine konzeptionelle Annäherung für den Einsatz und die Gestaltung virtueller Peer Mentor:innen, die Studierenden emotionales und motivationales Feedback zu individuellen Lernleistungen geben, reale Peer Mentor:innen entlasten und anteilig eine dauerhafte Qualität des Mentorings gewährleisten sollen.

11:51
Den MOOC im Curriculum. Integration eines MOOC zum Adaptiven Lernen im CAS Innovations in Digital Learning

ABSTRACT. In diesem Beitrag berichten wir über die Integration eines MOOCs in einen bestehenden Lehrgang und die Evaluation dieses MOOCs in Bezug auf dessen Integration und die Zufriedenheit der Studierenden. Der konventionelle fünfwöchige MOOC in englischer Sprache wurde in den deutschsprachigen CAS zu Innovationen beim digitalen Lernen als Wahlfach integriert. Das erlaubte den Studierenden, diese Lernform innerhalb ihres Studiums kennen zu lernen. Die Studierenden zeigten mittlere bis hohe Werte bei der Lernfreude und beim selbsteingeschätzten Lernerfolg. Von den 23 CAS-Studierenden erhielten 70% ein Zertifikat, bei den 113 nicht im CAS eingeschriebenen Studierenden waren es 13%. Für viele der CAS-Studierenden waren die englisch gesprochenen Videos eine Herausforderung. Die Teilnehmenden berichteten auch über Mängel im Instruktionsdesign (z.B. Instruktion der Peer-Review-Aufgaben). Die Herausforderung für die Schaffung eines erfolgreichen, integrierten MOOCs liegt vor allem beim Instruktionsdesign. In der Diskussion werden Kritikpunkte und Lösungsvorschläge am dargestellten MOOC aufgezeigt.

11:54
Zur psychometrischen Erfassung von Lernengagement: Wo sind die Messinstrumente?

ABSTRACT. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Messung von Lernengagement. Um zu erheben, wie Lernengagement und andere Lernprozessvariablen in der internationalen Forschung zu Educational Technology erhoben werden, wurde ein Systematic Review sekundär analysiert. Hierbei stellte sich heraus, dass in einem Großteil der Studien die Messinstrumente nicht näher betrachtet werden. Wenn die Messinstrumente berichtet werden, dann sind diese oft psychometrisch nicht evaluiert. Darüber hinaus werden in vielen Fällen neue Messinstrumente ad hoc erstellt, anstelle auf einen Kanon bestehender Instrumente zurückzugreifen. Nach der Vorstellung der Ergebnisse des Reviews werden mögliche Konsequenzen für die Mediendidaktik diskutiert und Perspektiven für die künftige Forschung aufgezeigt.

12:30-13:30Individuelle Mittagspause
13:30-15:00 Session 9: Session
Location: 1.013
13:30
Selbstbestimmtes, berufsbegleitendes Studieren im digitalen pandemiegeprägten Studium. Perspektiven für eine nachhaltige, postpandemische Gestaltung von Lehre

ABSTRACT. Zusammenfassung

Der Beitrag stellt dar, wie Selbstbestimmung im pandemiebedingten berufsbe-gleitenden Studium erlebt wurde. Basierend auf der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan (2000,1993) wurden die Kategorien Kompetenz, Autonomie und soziale Eingebundenheit fokussiert. Für eine nachhaltige, postpandemische Lehre mit individueller Selbstbestimmung wird als didaktischer Lösungsansatz die hybride, selbstbestimmte Lerngruppe mit Blick auf Interaktion und Kollaboration zwischen digital und präsent Teilnehmen dargestellt. Aus der Befragung über zwei pandemiegeprägte digitale Semester wurden mit Blick auf die soziale Dimension von Nachhaltigkeit u.a. Vorteile der digitalen Lehre für die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie deutlich.

1 Berufsbegleitend Studieren in einer Pandemie

Berufsbegleitende Studiengänge stellen in der akademischen Aus-, Fort- und Weiterbildung eine Sonderform gegenüber primärqualifizierenden Vollzeit- und Teilzeitstudiengängen (T. Bargel & H. Bargel, 2014, S. 13ff.) sowie dualen Stu-diengängen (Minsk et al., 2011, S. 32 ff.) dar, die die nicht-akademische Pri-märausbildung und akademische Ausbildung zeitlich integrieren. Berufsbeglei-tende Master-Studiengänge bauen auf eine akademische Vorqualifikation und eine meist darauf gründende berufspraktische Tätigkeit auf. Die Studienmotiva-tion ist unterschiedlich (Satz-Hollinger, 2009): von Aufstiegsqualifikation, aus eigener Motivation oder auf Wunsch oder Erwartung aktueller Arbeitge-ber*innen, über Erweiterungsqualifikation zur Verbesserung der berufsfeldbe-zogenen Handlungskompetenz oder auch Verbesserung der Arbeitsmarktpositi-on hin zu Transitionsqualifikation zur beruflichen Neuorientierung (Lobe, 2015, S.40). Aus der besonderen Konstellation des Studierens in einer fortgeschritte-nen Lebensphase resultieren besondere Belastungen von berufsbegleitend Stu-dierenden (Gaedke et al., 2011), die sich deutlich von jüngeren Studierenden in primärqualifizierenden Studiengängen unterscheidet. Neben den Erwartungen an sich selbst, die der Familie und die der Arbeitgeber*innen, kommt die Zeitver-knappung durch den Workload des Studiums hinzu (Nickel et al., 2018, S. 107ff.). Der Beitrag betrachtet die pandemiebedingten Lernsituation berufsbegleitend Studierender am Beispiel eines gesundheitswissenschaftlichen Masterstudiengangs.

Weiter siehe Langbeitrag...

14:00
Design von digitalen Lernangeboten mit myScripting

ABSTRACT. Die didaktische Konzeption von Unterricht ist ein planerisch-konzeptioneller als auch operativ-gestalterischer Prozess, welcher dem Design-Begriff, wie er in anderen Disziplinen verwendet wird, sehr nahekommt. In diesem Beitrag werden Designprinzipien für digitale Lernangebote erörtert und es wird dargelegt, wie auf Basis des Verfahrensmodell ADDIE digitale Lernangebote mit dem Educational Designtool myScripting entworfen werden können. Das Tool schlägt kontextabhängige Lernaktivitäten für ein Unterrichtssetting vor, analysiert das Design fortlaufend und gibt wertvolle Hinweise für die weitere Entwicklung. Rollenspezifische Outputs sowie Schnittstellen zu Learning Management Systems (LMS) erleichtern die Implementation der Skripte. Zudem unterstützen die kollaborativen Funktionen das Unterrichten in Teams und die vertiefte Reflexion von Unterrichtsentwürfen.

14:30
UndiMeS – Unterrichten mit digitalen Medien in Sachsen

ABSTRACT. andlungskompetenz und Selbstvertrauen im Umgang mit digitalen Medien ist Voraussetzung, damit Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler medienkompetent unterrichten können und um Medienbildung selbst zu vermitteln. Die im Projekt entwickelte Online-Lehrkräftefortbildung zeigt, wie digitale Medien in die Unterrichtsplanung und -umsetzung einbezogen werden können. Ergänzt wird die Fortbildung durch eine Community, um einen kollegialen Austausch und ein kooperatives Arbeiten für den nachhaltigen Praxistransfer zu ermöglichen. Der Beitrag soll einen Einblick zu den Hintergründen und den derzeitigen Entwicklungen der Fortbildung und Community liefern.

15:00-16:00 Session 10: Session
Location: 1.013
15:00
Strategien zu offenen Bildungsressourcen an österreichischen öffentlichen Universitäten - Eine Analyse der Leistungsvereinbarungen 2022-2024

ABSTRACT. Bezugnehmend auf eine Analyse der Rolle von offenen Bildungsressourcen (OER für „Open Educational Resources“) in den Leistungsvereinbarungen österreichischer öffentlicher Universitäten der Jahre 2019-2021 (Edelsbrunner/Ebner/Schön, 2021) werden in diesem Beitrag die Entwicklungen des vergangenen Jahres in Bezug zu OER und den Hochschulen in Österreich beschrieben; so haben weitere Hochschulen OER-Strategien veröffentlicht. Zentral ist dabei die Analyse der neuen Leistungsvereinbarungen der 22 öffentlichen österreichischen Universitäten für die Periode 2022-2024 und der Nennung von OER-Aktivitäten. Dabei wird aufgezeigt, dass nun alle öffentlichen Universitäten OER in den Leistungsvereinbarungen erwähnen, 16 der 22 Universitäten planen sogar weitreichende OER-Aktivitäten.

15:30
Schritte Richtung Digitalisierung: Wer kommt mit? Soziale Ungleichheiten im digitalen Bereich

ABSTRACT. Der vorliegende Artikel stellt das didaktische Set Schritte Richtung Digitalisie-rung: Wer kommt mit? Soziale Ungleichheiten im digitalen Bereich vor, welches von der interdisziplinären Arbeitsgruppe Digital Equality der Pädagogischen Hochschule Bern konzipiert wurde. Das Set hat die Sensibilisierung für soziale Ungleichheiten im Zusammenhang mit der Digitalisierung zum Ziel. Es eignet sich für die Durchführung mit Lehrpersonen aller Stufen und weiteren Fachper-sonen aus dem Bildungsbereich.

16:00-17:00Kaffeepause
16:30-17:00 Session 11: Posterpräsentationen auf Gather.Town

https://app.gather.town/app/FHjthnFOkFTShGB1/GWM%20Tagung 

Chair:
Location: Gather.Town
17:00-18:30 Session 12A: Session
Location: 1.013
17:00
Spezialisierungen für Tutor:innen durch Online Blended Learning Kurse an der ETH Zürich

ABSTRACT. In der Hochschullehre spielen Studierende (Tutor:innen) und Doktorierende (Assistierende) eine wichtige Rolle. Sie übernehmen vielfältige Tätigkeiten in der Lehre, vom Unterrichten im Rahmen von Tutorien, Praxis- und Übungs-klassen bis hin zu (Lern-)Coaching und der Begleitung von studentischen Team-arbeiten. Oft bieten Abteilungen zur Lehrentwicklung oder Hochschuldidaktik der Universitäten und Hochschulen spezielle Trainingsprogramme an, die darauf abzielen, die Lehrkompetenzen der Tutor:innen und Assistierenden gezielt und nachhaltig zu entwickeln. Die studentischen Lehrenden sind zum einen eine wichtige Ressource für die Lehre, langfristig gedacht erwerben sie für sich überfachliche Kompetenzen (z.B. Kommunikations-, Moderations-, Führungs-kompetenzen etc.), die für die spätere Beschäftigungsfähigkeit (employability) wertvoll sind. In den letzten Jahren hat das Team für XXX den Fokus auf die Entwicklung von verschiedenen Didaktik-Kursen gelegt, um unterschiedliche Einsatzgebiete in der Lehre abzubilden, spezielle didaktisch-methodische Trai-nings anzubieten und auch dem individuellen Aufwand der Studierenden für eine didaktische Ausbildung durch die Spezialisierung auf die eigentlichen Tä-tigkeitsbereiche Rechnung zu tragen. Durch die Resultate aus den Studierenden-Befragungen werden unter anderem die wahrgenommenen Unterschiede in der Einschätzung zur Umsetzbarkeit der Inhalte in die Praxis zwischen dem reinen Online-Kurs-Format und den beiden semesterlangen Blended Learning-Formaten sichtbar.

17:30
Lernen mit Erklärvideos – ein produktionsorientierter Ansatz aus der Deutschlehrer*innenbildung

ABSTRACT. Bereits 2020 forderten Dorgerloh und Wolf in ihrem Band zu Erklärvideos, dass diese „[…] zum verbindlichen Bestandteil einer zeitgemäßen Lehrerprofessionalität im 21. Jahrhundert […]“ werden müssen (Dorgerloh & Wolf 2020,187). Zwei Jahre später und nicht zuletzt durch die Pandemie haben Erklärvideos in Schulen und auch an Universitäten Hochkonjunktur. Egal, ob im Flipped-Classroom-Prinzip, als Sicherung oder Einstieg in ein neues Thema: Erklärvideos werden überall genutzt. Während in der Schule eine Selbstverständlichkeit gegenüber der Nutzung des Mediums beobachtet werden kann, ist diese in der Lehrer*innenbildung noch nicht zu sehen. Der folgende Beitrag zeigt anhand eines Einblicks in ein produktives Lehr-Lernkonzept (vgl. Naumann [in Vorbereitung]) aus der Fachdidaktik Deutsch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wie mit und durch die Produktion von Erklärvideos fachdidaktische Teilhandlungen im kleinen Maßstab geübt und reflektiert werden können. Dabei werden die Gelingensbedingungen ebenso besprochen, wie der Beitrag zur Kompetenzentwicklung von (angehenden) Lehrkräften und die Überlagerung von technischen und fachdidaktischen Herausforderungen.