GMW2022: 30. JAHRESTAGUNG DER GESELLSCHAFT FüR MEDIEN IN DER WISSENSCHAFT E.V.
PROGRAM FOR WEDNESDAY, SEPTEMBER 14TH
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09:30-10:30 Session 14: Keynote 2
Location: 1.013
09:30
Digitalisiertes Lehren und Lernen - worauf es ankommt

ABSTRACT. Welche Prozesse sind eigentlich notwendig um erfolgreich zu lernen? Und ändern sich diese, wenn mit digitalen Medien gelernt wird? In meinem Vortrag werde ich Ihnen aus meiner Perspektive als Lehr-Lernforscherin sowohl allgemeine Prinzipien für erfolgreiches Lernen aufzeigen, als auch die Besonderheiten des Lernens mit digitalen Medien. Diese bringen Chancen und Risiken mit sich, die wir als Lehrende oder auch Lernende kennen sollten. Ziel meines Vortrags ist es, Ihnen konkrete Anhaltspunkte zu geben, wann und warum man welche didaktische Methode oder welches digitale Tool einsetzen kann, um die für erfolgreiches Lernen notwendigen Prozesse optimal zu unterstützen.

10:30-12:00 Session 15: Session
Location: 1.013
10:30
Forward-looking Futures: Die Zukunft der Hochschulbildung aus Studierendensicht. Eine vorläufige explorative Analyse

ABSTRACT. Während die im März 2020 erfolgte fast vollständige Umstellung der Hochschullehre auf digitale Formate anfangs disruptiv wirkte, können in der Zwischenzeit nahezu alle Hochschullehrenden und -lernenden auf zahlreiche Erfahrungen mit verschiedenen Formen des Hochschullernens und -lehrens zurückblicken. Diese gemachten Erfahrungen können zur Gestaltung der Hochschullehre der Zukunft beitragen. Im Beitrag wird eine explorative Auswertung beschrieben, die aus Studierendensicht fragt: Welche Studien lassen sich identifizieren, die Hinweise und Aussagen zum Studium der Zukunft aus Studierendensicht geben? Welche Wünsche, Anforderungen, Präferenzen werden für die zukünftige Hochschullehre artikuliert? Dafür trägt der vorliegende Beitrag Aussagen aus Studien zur Hoch-schullehre der Zukunft zusammen und stellt als erstes Ergebnis einer inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse das induktiv gebildete Kategoriensystem dar, das erste Hinweise auf bedeutsame Themen, Aussagen und Präferenzen gibt.

11:00
Der OER-Canvas für Lehrende: Werkstattbericht zum Einsatz von Learning Experience Design

ABSTRACT. Bei der Entwicklung von Materialien für Lehrende und Studierende arbeiten in der Organisationseinheit „Lehr- und Lerntechnologien“ der Technischen Universität Graz (TU Graz) Designer*innen und Expert*innen für die Entwicklung guter Lehre mit digitalen Technologien eng zusammen und orientieren sich an den Ideen des sog. „Learning Experience Design“ (kurz LXD). Im Beitrag wird hier zum einen das Konzept von LXD eingeführt und zum anderen dieses am Beispiel des OER-Canvas exemplarisch vorgestellt.

11:30
Wie lernt es sich gemeinsam im virtuellen Raum? Didaktische und soziale Dimensionen von Breakout-Rooms

ABSTRACT. Der Beitrag untersucht die didaktischen und sozialen Dimensionen des kooperati-ven Lernens in Breakout-Rooms. Letztere werden als soziale Arrangements defi-niert, deren Interaktionsprozesse unter bestimmten Bedingungen lernförderliche Wirkung erzielen können. Im Rahmen eines Mixed-Methods-Ansatzes werden Stu-dierende eines berufspädagogischen Masterstudiengangs befragt, wobei in einer quantitativen Erhebung zunächst ihre Einschätzungen in Bezug auf Rahmenbedin-gungen und Merkmale von Breakout-Rooms untersucht werden. In der anschlie-ßenden qualitativen Erhebung werden diese Ergebnisse vertieft und die Studieren-den danach gefragt, was die Qualität der Zusammenarbeit ausmacht. Abschließend diskutieren wir einige Implikationen der Ergebnisse.

12:00-13:00Individuelle Mittagspause
13:00-14:30 Session 17: Session
Location: 1.013
13:00
Mediatisierte Wertediskurse zur Demokratisierung von Technologiezukünften

ABSTRACT. Fokusgruppengespräche explizieren Einstellungen und beleben den öffentlichen Diskurs. Die Szenariotechnik versucht systematisch, anhand von Kategoriensystemen Möglichkeitsräume in die Zukunft zu antizipieren und auf dieser Basis Handlungsempfehlungen für soziotechnische oder sozioökologische Entwicklungen in der Gegenwart zu geben. In dieser Publikation wird ein Lernprojekt vorgestellt, das Fokusgruppengespräche in Kombination mit Szenariotechnik als innovatives Medienformat speziell für Nachhaltigkeitsdiskurse zum Gegenstand hat. Die Szenarien stellen die zu bewertenden Sujets als Technologien in einem realitätsnahen Nutzungskontext dar. Die Bewertung der Technologie-Nutzungskontexte erfolgt über Werteframes, die mit multidimensionaler Skalierung ausgewertet und in einen Werte-Wahrnehmungsraum transferiert werden. Ein Web-Portal mit interaktiven Tools zur Datengenerierung und -präsentation wirkt im Rahmen mediatisierter Diskurse als standardisierendes Element.

13:30
Hinter den (schwarzen) Kacheln Studierender. Zur Bedeutung von eingeschalteten Kameras in der Online-Lehre.

ABSTRACT. Die Covid-19 Pandemie erforderte innerhalb kurzer Zeit ausschließlich digitale Lehrangebote. Insbesondere synchrone Online-Lehre, z.B. mittels Videokonferenz-Anwendungen, wurde verstärkt. Allerdings berichteten Lehrende in öffentlichen Erfahrungsberichten ebenso wie in den Lehrveranstaltungen selbst vielfach über „schwarze Kachelwände“: Studierende ließen die Kamera, so ihre Beobachtungen, vermehrt ausgeschaltet. Um die Hintergründe für die Kameranutzung von Studierenden zu erforschen, rückt im hier vorliegenden Artikel eine qualitativ-empirische Studie in den Mittelpunkt. Sie wurde im Zeitraum von Juli bis September 2021 unter acht Studierenden mittels problemzentrierter Interviews durchgeführt. Ausgehend von deren Auswertung zeigt sich, dass insbesondere die Anzahl der Teilnehmenden, die Veranstaltungsart und die Kameranutzung der – aus Sicht befragter Studierenden – weiteren Studierenden ausschlaggebend für die eigene Nutzung der Kamera sind. Basierend auf dem Konzept der sozialen Präsenz wird im Beitrag daher speziell die Relevanz von eingeschalteten Kameras diskutiert. Ziel ist es zu zeigen, dass und wie Videokonferenzen didaktisch fundiert eingesetzt werden können und es werden – gewissermaßen – präventive Maßnahmen festgehalten. Schließlich gehört zur Untersuchung auch folgender Befund: Je größer die Veranstaltung ist, desto eher empfinden Studierende Anonymität und verzichten auf das Einschalten ihrer Kamera.

14:00
Förderung von Kursverständnis, Fokus, Organisation und Mo-tivation bei internationalen Online-Studierenden in asynchronen Lernsettings

ABSTRACT. Im Rahmen eines DAAD-geförderten Pilotprojektes zur Öffnung eines Präsenz-Master-Studienganges für internationale Online-Masterstudierende wurden asyn-chrone digitale Lernsettings entwickelt. Insbesondere galt es, das Kursmaterial von vier Vorlesungen einheitlich in Online-Kursbausteinen als Stud.IP-Courseware umzusetzen. Mitte des Wintersemesters 2021/2022 wurde eine for-mative Evaluation dieser Stud.IP-Courseware-Kurse hinsichtlich der Aspekte Kursverständnis, Fokus, Organisation und Motivation durchgeführt. Es wurde untersucht, welche dieser entwickelten Bausteine nachhaltig in den laufenden Lehrbetrieb integriert werden können. Es lässt sich belegen, dass besonders Lernvideos, Quizze und Kapitelzusammenfassungen das Kursverständnis, die Organisation des Lernens und den Fokus stärken. Quizze und Kapitelzusammen-fassungen wirken motivierend, während insbesondere asynchron online Studie-rende Erklärtexte und Material zur Exploration motivierend fanden. Der Artikel schließt mit Schlussfolgerungen für die Praxis der Digitalisierung weiterer Kurse für internationale Masterstudierende in asynchronen Lernszenarien.

14:30-15:00Kaffeepause
15:00-16:30 Session 18: Session
Location: 1.013
15:00
Dank Digitalisierung einen Schritt voraus: „VORsprung“ als Baustein einer nachhaltigen, institutionenübergreifenden Studienvorbereitung für den Hochschulstandort Deutschland

ABSTRACT. Mit seinem Forschungs- und Entwicklungsprojekt „VORsprung: Mit digitaler Vorbereitung zum Studium“ verfolgt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das Ziel, durch Digitalisierung und Neujustierung des Studienkollegansatzes einen chancengerechten und zugleich skalierbaren Zugang zur deutschen Hochschullandschaft zu schaffen und damit den akademischen Austausch nachhaltig (sozial, ökonomisch und ökologisch) zu gestalten. In den Blick genommen wird die Ausgestaltung einer hochschulübergreifenden, Studienvorbe-reitung, die den Zugang zu deutschen Hochschulen digital eröffnet und als eine effektive Komponente zur Senkung der Abbrecherquote im Bachelorstudium beiträgt. Geplant ist, das Angebot von „VORsprung“ über den „Digitalen Campus“ als Portal vernetzter Plattformser-vices mit weiteren fachlichen, sprachlichen und campuskulturellen (digitalen) Angeboten deutscher Hochschulen zu verbinden, sodass Lerninnovationen und Netzwerkeffekte schließ-lich zur Reformation des Hochschulzugangs führen.

15:30
Adaptive Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in der Eingangsphase des Lehramtsstudiums

ABSTRACT. Dieser Beitrag beschreibt, wie neue Entwicklungsziele bezüglich digitalisierungsbezogener Kompetenzen von Lehrkräften an den Hochschulen so adressiert werden können, dass adaptiv auf heterogenes Vorwissen von Studienanfänger:innen eingegangen wird. Hierfür wird eine Qualifizierungsmaßname aus dem QLB-geförderten Entwicklungsprojekt Cu2RVE an der Stiftung Universität Hildesheim in seiner Konzeption vorgestellt. Diese besteht in einer Eingangsdiagnostik, mit der das individuelle Leistungsniveau bezüglich der sechs Kompetenzbereiche aus der KMK-Strategie zur Bildung in der digitalen Welt erfasst wird, und dem darauf aufbauenden, modularen Seminar „Digitalisierungsbezogene Basiskompetenzen“.

16:00
Förderung von Computational Thinking durch ein digitales Leitprogramm zur blockbasierten Programmiersprache Snap!

ABSTRACT. Die zunehmende Digitalisierung und die hierfür erforderlichen Kompetenzen bilden eine zentrale Grundlage für die zukünftige Berufswelt und gesellschaftli-che Teilhabe im 21. Jahrhundert. Insbesondere der Teilkompetenzbereich Com-putational Thinking wird als eine Schlüsselqualifikation angesehen. In Deutsch-land jedoch schneiden SchülerInnen in diesem Kompetenzbereich im internati-onalen Vergleich unterdurchschnittlich ab. Leitprogramme könnten einen wich-tigen Beitrag leisten, um entsprechende Kompetenzen schon in der Schule zu fördern. In diesem Beitrag wird die Entwicklung eines Leitprogramms zur Förderung von Computational Thinking und Vermittlung von Grundlagen der Snap!-Programmierung vorgestellt. Die Programmierumgebung Snap! wurde gewählt, da blockbasierte Programmiersprachen gut für AnfängerInnen geeignet sind und eine Konzentration auf die logischen Programmstrukturen erlauben. Das vorgestellte Leitprogramm wurde im Design Based Research-Ansatz entwi-ckelt. In einer Pilotierungsphase wurde mit einem mit Lehrvideos unterstützen Kurs zur Programmierung von Mikrocontrollern mit Snap!4Arduino begonnen. Nach elf Kursdurchläufen in vier Zyklen ist durch die Berücksichtigung von insgesamt 183 SchülerInnenbefragungen, zwei Lehrkräfteinterviews und elf Kursbeobachtungen das interdisziplinäre, digitale und problembasierte Leitprogramm „Smart City“ entstanden. Dabei spielt die Programmierung einer Simula-tion der Energieversorgung einer virtuellen Stadt als übergeordnetes Thema eine zentrale Rolle. In insgesamt zehn Modulen werden wichtige informatischen Konzepte wie Variablen, Kontrollstrukturen und Unterprogrammtechnik behandelt und mit verschiedenen Elementen einer Smart City, wie bspw. Energieerzeuger, Speicher oder Verbraucher verknüpft. Das Leitprogramm wurde in der finalen Version als Moodle-Kurs mit zahlreichen Lernvideos, digitalen Übungseinheiten (in H5P-Formaten) und eingebetteten Programmierübungen realisiert und kann kostenfrei unter www.didaktik-aktuell.de abgerufen werden.