GMW2022: 30. JAHRESTAGUNG DER GESELLSCHAFT FüR MEDIEN IN DER WISSENSCHAFT E.V.
PROGRAM FOR MONDAY, SEPTEMBER 12TH
Days:
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10:00-11:30 Session 1: Workshop 1
Chair:
Location: 2.A020
10:00
Virtual Reality in den Gesundheitsberufen. Workshop zum Einsatz eines fallbasierten Lehr-/Lernszenarios zum Thema Kolostomaversorgung

ABSTRACT. Neue Technologien wie die Virtuelle Realität (VR) nehmen nicht zuletzt pandemiebedingt immer stärkeren Einzug in die Hochschullehre, auch in Studiengängen im Gesundheitsbereich. Im Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“(DiViFaG) werden in einem interprofessionellen Projektteam VR-gestützte fallbasierte Lehr-/Lernszenarien für die Hochschulbildung im Gesundheitsbereich entwickelt, erprobt und evaluiert. Es hat sich gezeigt, dass bei Lehrenden teils technische Hürden im Einsatz der Virtuellen Realität bestehen, sodass eine nachhaltige Implementierung nach der Erprobung ausbleiben kann. Dieses nimmt der Workshop „Virtual Reality in den Gesundheitsberufen“ zum Anlass, um durch Einblicke in die technische und didaktische Gestaltung des Szenarios Pflegespezifische Versorgung chronisch kranker Menschen mit einem Kolostoma, Hürden abzubauen und eine nachhaltige Implementierung durch die OER zur Verfügung gestellten Szenarien zu befördern.

12:00-13:30 Session 2: Workshop 2
Location: 2.A020
12:00
Interaktives Nachdenken mit und über Roboter in der Bildung – ein kritischer Workshop.

ABSTRACT. Humanoid gestaltete, soziale Roboter in der Lehre an (Hoch)Schulen sind bereits Tatsache (vgl. Belpaeme et al. 2018). Ebenfalls das (medien)pädagogische, bildungspolitische und -philosophische Nachdenken im Themenfeld Technologie und digitale Bildung. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung bezüglich möglicher Rollen und Funktionen von Robotern in der Bildung steht dagegen noch am Anfang. Der Einsatz von humanoiden sozialen Robotern und die damit verbundenen Fragen zu bspw. Datenethik oder Educational Data Mining polarisieren. Vor dem Hintergrund des bereits geschaffenen Status Quo ist es zwingend notwendig, sich einer nachhaltigen Anwendung von Robotern in der Bildung zuzuwenden. Als Abbild (oder Gegenbild) des Menschen geschaffen, dienen humanoide Roboter als nicht nur als schlichte «Lehr-/Lernmaschinen», sondern auch als Projektionsfläche menschlicher (Technik-) Fantasien und Zukunftsbilder, letztlich auch in der Pädagogik. Dieser Workshop bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, gemeinsam mit humanoiden sozialen Robotern, aktuelle Problemstellungen aus einer kritisch-reflexiven Medienbildung am Beispiel Roboter in der Bildung zu beleuchten und in der Gruppe interaktiv zu bearbeiten.

13:30-14:30Individuelle Mittagspause
14:30-16:30 Session 3: Workshop 3
Location: 2.A020
14:30
Hybride Lernräume für Hochschulen planen und gestalten - Ein Workshop zur Transformation bestehender Räume

ABSTRACT. Der Workshop „Hybride Lernräume für Hochschulen planen und gestalten“ widmet sich der Frage, wie existierende Lernräume auf dem Campus transfor-miert werden können, um den Anforderungen an digitales Lernen und Lehren vor Ort und unter Einbeziehung externer Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerecht zu werden.

17:00-18:30 Session 4: Workshop 4
Location: 2.A020
17:00
Die digitale, nachhaltige Hochschule (Workshop mit dem GWM Vorstand)

ABSTRACT. Nachhaltigkeit ist aktuell in vieler Munde: Ob es um die umweltschonende Nutzung von Ressourcen, die Berücksichtigung zukünftiger Generationen beim wirtschaftlichen Handeln oder um soziale Aspekte geht, es schlägt sich in vielen Gesellschaftsbereichen weiter. 

Der Begriff wurde erstmalig in den 70er Jahren durch die Arbeit des Clube of Rome und seine Publikation “Grenzen des Wachstums” bekannt. Ins Bewusstsein eines Großteils der Bevölkerung kam der Begriff dann vor allem durch die aktuell sehr präsenten Themen Klimaveränderung und Umweltverschmutzung.  Und inzwischen wurde das Thema fast zum Trend: Unternehmen und andere gesellschaftliche Akteure werben mit ihrem ökologischen Fußabdruck, publizieren ihren CO2-Ausstoss und nehmen andere Kampagnen vor, um sich als umweltbewusst und nachhaltig zu präsentieren.

Nur der Bildungssektor tut sich stellenweise noch schwer, eine Übertragung der Thematik in die eigene Arbeit vorzunehmen. Hier greift vor allem der Ansatz der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“(BNE) welcher zum Ziel hat, dass über Bildungsangebote Menschen ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung entwickeln und Kompetenzen rund um Methoden, Technologien erwerben bzw. Wissen über nachhaltigkeitsrelevante Aspekte und Bereiche haben. 

Darüber hinaus gibt viele Aspekte, die zum Ansatz der Nachhaltigkeit gehören: Als eine der wichtigsten Aspekte im Übergang der Corona-Pandemie zum regulären Studienablauf kam beispielsweise die Frage auf, wie ad hoc erworbene Kompetenzen von Hochschullehrenden in Bezug auf die Nutzung digitaler Medien und umgesetzte Szenarien z.B. für hybride Lehr-/Lernsettings über die Phase der Pandemie hinaus angewandt werden. D.h. wie können diese Veränderungen nachhaltig warden?

Eine zentrale Frage in der Lernforschung ist dagegen die Nachhaltigkeit von Lernprozessen, d.h. wie sind didaktische Szenarien zu gestalten und wie kann Lernen stattfinden, das den nachhaltigen Erwerb von Wissen und Kompetenzen wie auch deren Transfer sicherstellt?Hier ist beispielsweise die Lernwirksamkeit ein zentraler Aspekt der in diesem Kontext relevant ist.

Weitere Aspekte, die das Thema Nachhaltigkeit an Hochschulen spiegeln sind beispielsweise der Aufbau von Wissen und Kompetenzen in der Organisation Hochschule: Durch die Befristung von Arbeitsverträgen und Projektlaufzeiten kommt es immer wieder zu Fluktuationen, welche Verluste von Wissensträger:innen und damit wichtigen Kompetenzen und Wissen für die Organisation zur Folge hat. Hier kann z.B. ein gutes Informations- und Wissensmanagement, der breite Aufbau von Kompetenzen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in Bezug auf die Produktivität und Effektivität von Lehre und Forschung darstellen. Daneben gibt es viele weitere Aspekte rund um das Thema Nachhaltigkeit an Hochschulen z.B. in Bezug auf die Produktion und Auswahl von digitalem Content, technischen Systemen, Management, Organisations- und Personalentwicklung, Vernetzung mit Studierenden über das Studium hinaus u.a.

Ziel und Ablauf des Workshops

Im Rahmen des Workshops wollen das Konzept einer nachhaltigen Hochschule “bauen”, die digitale Medien in verschiedenen Bereichen nutzt: In der Lehre, Forschung und Verwaltung. Im Fokus steht jedoch die Nachhaltigkeit, nicht die Digitalität, bzw. wie die beiden Themen zusammen kommen.

Wir starten mit einer Sortierung des Feldes und erarbeiten uns, welche Themen zu einer digitalen, nachhaltigen Hochschule gehören, um anschließend in Kleingruppen verschiedene Aspekte zu vertiefen, die wir am Ende zu einem gemeinsamen Bild einer Hochschule, die digitale Medien nutzt, um nachhaltig zu sein, zusammenfügen. Sicherlich kann dies kein abschließender oder vollständiger Prozess sein. Es geht vielmehr darum, so einen Einstieg in ein Thema zu finden, das eine gewisse Komplexität hat und viele Aspekte und Dimensionen umfasst, so dass es eher um einen Ausschnitt und Anäherung, als um Vollständigkeit geht.

Beteiligte/Veranstalter des Workshops: Vorstand der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW)(Claudia Bremer (Ansprechpartnerin für den Workshop, Prof. Dr. Thomas Köhler, Dr. Anne Thillosen, Jan Vanvinkenroye, Jörg Hafer und Prof. Dr. Klaus Himpsl-Gutermann)