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09:00 | Der Datenhaufen und der Ingenieur ABSTRACT. Wenn man die Literatur zu "Ownership of Data" recherchiert, stößt man bald bei Daten und Datenbanken auf Begriffe wie "Datenhaufen" oder der Forderung nach "systematisch oder methodisch angeordnet" und "einzeln zugänglich". Zusammenhänge wie "ein Abfrageinstrument ist eine Datenbank", Maschinendaten vs. Rohdaten u.v.m. erscheinen aufklärungsbedürftig. Weder Rohdaten noch Sensoren entstehen durch Zufall. Als Wirtschaftsrecht studierender Ingenieur empfindet man das Bedürfnis, mit klärenden Worten zur kreativen Ingenieurleistung vielleicht etwas zum besseren gegenseitigen Verständnis zwischen Jus und Technik beizutragen. |
09:30 | Transparente Einschau: Informationspflichten bei Abfragen öffentlicher Bücher PRESENTER: Moritz Rothmund-Burgwall ABSTRACT. Öffentliche Bücher stellen eine unabdingbare Datenbasis für die effektive Verwaltung und Vermittlung von Immobilien. Da damit verbundene Datenverarbeitungen oftmals nicht in einer Kontaktaufnahme münden, stehen Verantwortliche vor der Frage, wie datenschutzrechtlichen Informationspflichten nachzukommen ist. Im Beitrag soll die Informationspflicht nach Art 14 DSGVO mit Bezug auf öffentlich zugängliche Quellen als Datenherkunft näher beleuchtet werden, wobei ein Schwerpunkt auf die Darlegung der Schutzwürdigkeit veröffentlichter Daten und einschlägige Ausnahmeregelungen zur betreffenden Informationspflicht gelegt wird. |
10:00 | Neuere Entwicklungen im schweizerischen Datenschutzrecht zu M365 und Clouddiensten ABSTRACT. Sowohl der Bund als auch die Kantone in der Schweiz evaluieren seit geraumer Zeit den "Gang in die Cloud" mit der M365-Suite von Microsoft und dessen Vereinbarkeit mit dem schweizerischen Datenschutzrecht. In diesem Zusammenhang sind mehrere Rechtsgutachten erstellt worden (disclaimer: u.a. auch unter Mitarbeit des Vortragenden), die teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangt sind. Der Vortrag fasst den Stand der Diskussion zusammen und beleuchtet die wichtigsten Aspekte der neueren Rechtsentwicklung in diesem Bereich. |
09:00 | THE SPACE OF POSSIBLE E-JUSTICE PROCESSES PRESENTER: Tadeusz Zbiegień ABSTRACT. This paper outlines an idea of a space of possible e-justice processes. Such a space results from combinations of elements that describe such processes. The awareness of the possible combinations of these elements is essential for designing online courts and public and private ODR platforms. The point of departure for the investigations is that the general structure of justice processes, shaped in the 19th century and extended and modified in the 20th century with the rise of ADR methods, still represents a small fraction of the possible solutions in this area. Most of the possible solutions have not been deliberated earlier due to the constraints related to limited resources, traditional institutional settings and insufficient technological solutions. However, with the rapid development of new technologies, including Large Language Models, which facilitate numerous activities in the justice processes, additional possibilities should be considered seriously. |
09:30 | Wer bin ich? Sichere Identifikation bei Videoverhandlungen PRESENTER: Christoph Sorge ABSTRACT. Der deutsche Gesetzgeber hat mit § 128a der Zivilprozessordnung und Parallelnormen in anderen Prozessordnungen die Möglichkeit zur digitalen Teilnahme an Gerichtsverhandlungen mit Hilfe von Videokonferenztechnik geschaffen – sowohl für „die Parteien, ihre Bevollmächtigten und Beistände“, die von einem anderen Ort als dem Gericht aus auch Verfahrenshandlungen vornehmen können (§ 128a Abs. 1 ZPO), als auch für die Vernehmung von Zeugen, Sachverständigen und Parteien (§ 128a Abs. 2 ZPO). Von dieser Möglichkeit wird seit der Corona-Pandemie auch vielfältig Gebrauch gemacht. Bei fortschreitender Digitalisierung könnte künftig gar das gesamte Verfahren virtuell gestaltet werden. So könnte bereits die Rechtsantragsstelle, die an deutschen Gerichten durch Bereitstellung von Rechtsinformationen und Unterstützung bei der Klageerhebung einen niedrigschwelligen Justizzugang gewährt, digital eingerichtet werden. Bislang fehlt allerdings eine Möglichkeit, die Identität der so zugeschalteten Personen sicher festzustellen. Zwar wird sich das Problem, gerade im Zivilprozess, in vielen Konstellationen nicht stellen. Doch ist das Vortäuschen einer anderen Identität über eine Videoverbindung einerseits einfacher als vor Ort, da etwa digitale Verfälschungen (z.B. sogenannte Deep Fakes) bereits ein hohes Qualitätsniveau erreicht haben. Andererseits könnte die fehlende physische Nähe auch die Hemmschwelle für solche Fälschungsversuche reduzieren. Zu bemerken ist zudem, dass ein Verfahren zur sicheren digitalen Identifizierung auch gewinnbringend sein kann, wenn es nur in einem Teil der durchgeführten Gerichtsverhandlungen mit Video-Zuschaltung eingesetzt wird. Mit dem elektronischen Personalausweis (sowie dem technisch sehr ähnlichen elektronischen Aufenthaltstitel) steht in Deutschland ein sicheres Instrument für den Online-Identitätsnachweis zur Verfügung. Sichergestellt werden kann so zunächst, dass der zugeschalteten Person Ausweis und PIN der Person vorliegen, mit der das Gericht zu kommunizieren glaubt. Dieser Nachweis ist bereits zuverlässiger als die klassische Videoidentifikation, bei der ein Ausweis lediglich vor die Kamera gehalten wird. Die Weitergabe von Ausweis und PIN stellt zwar ein Risiko für den Ausweisinhaber dar, ist aber dennoch nicht zu verhindern. Aus technischer Sicht ist es jedoch zudem möglich, das Lichtbild der betreffenden Person aus dem Ausweis auszulesen und mit der über die Videoverbindung sichtbaren Person abzugleichen. § 16c des Beurkundungsgesetzes sieht dies für die Identifikation durch Notare bereits vor; für die Gerichte fehlt eine entsprechende rechtliche Möglichkeit bislang. Der Vortrag wird erörtern, ob die Schaffung einer parallelen Norm für die Identifikation von Verfahrensbeteiligten, Zeugen und Sachverständige sowie Rechtssuchenden durch Gerichte zielführend wäre und welche Risiken, etwa durch Deep Fakes, auch dann noch verbleiben würden. |
10:00 | ODR and Online courts: what is their future after AI Act PRESENTER: Andrej Krištofík ABSTRACT. Online Dispute Resolution (ODR) is characterized by the use of technological means, which makes ODR platforms beneficial compared to standard courts and dispute resolution methods. Any regulation of technical means has an impact on the use and possibilities of ODR, especially when such regulation directly references usage in judicial settings. The proposed AI Act aims to regulate any use of specified AI technologies in situations that could potentially impact fundamental rights, with specific emphasis on the right to a fair trial. The article analyzes the implications of the AI Act on the usage of such technologies in ODR processes, whether and to what capacity they are permissible, based on the categories proposed by the AI Act. The article also analyzes other aspects of ODR processes that could have implications for fundamental rights but are either out of scope of the AI Act or are overlooked by it. |
09:00 | The upcoming Network Code on Cybersecurity and its impact on resilience of the European energy sector PRESENTER: Lucie Chmelickova ABSTRACT. The cybersecurity challenges in the European energy sector have significant cross-border element that needs to be reflected in the collaboration and coordination on obligations and rules applicable to the system operators. The rules for transmission system operators are developed by European Network of Transmission System Operators for Electricity (ENTSO-E). In early 2024, new transformative rule book for cross-border cybersecurity will be established through the upcoming Network Code on Cybersecurity (NCCS). In our contribution, we introduce the NCCS, procedure leading to its adoption, core concepts, main provision and likely impact. Subsequently, we discuss in detail its expected benefits and weaknesses as well as suitable future progress in line with the development of robust and resilient European energy infrastructure with regard to cybersecurity. |
09:30 | Cybersecurity Work Force Scarcity - Use Case Czechia: Lessons Learned, Lessons to Be Learned PRESENTER: Pavel Loutocký ABSTRACT. In the long term, it is essential to ensure a sufficient number of well-educated and expert professionals for various positions in the field of cybersecurity with a high level of specific knowledge and skills. In this article, we present the situation and approach chosen in Czechia, which could serve as a potential inspiration abroad based on the experience gained. We analyze the current situation, problems and possibilities of mitigation by using cybersecurity qualification frameworks (specifically, the Czech one). Finally, we summarize specific recommendations that could serve as broader inspiration on how to mitigate the problem of expert workforce scarcity. |
10:00 | Challenges for LEAs in 5G environment PRESENTER: Michael Batrla ABSTRACT. The advent of 5G network standards is ushering in a new era of unprecedented connectivity advancements, such as increased transmission speed and capacity, decreased latency and enhanced security and privacy. However, this technology also brings forth many challenges for law enforcement agencies worldwide. This research article delves into the critical problems faced by law enforcement agencies in the context of 5G (SA) networks. The paper aims to examine the unique characteristics of 5G networks. Subsequently, it analyses how these features pose hurdles for law enforcement in terms of surveillance, interception and data collection. These challenges range from enhanced subscriber security and privacy, such as temporal identifiers, and impacts on cell site simulators, timing aspects and t-synchronization between operators and LEAs, to edge computing or private, campus networks. In addition to challenges, 5G standards can provide some advantages to LEAs, such as enhanced geolocation tracking, however these are not without legal and policy issues surrounding 5G networks interception. The complexities of cross-border data access and privacy protection create jurisdictional dilemmas for law enforcement, requiring innovative approaches to international cooperation. (The research has received funding from the European Union's Horizon 2020 Research and Innovation Programme under grant agreement no. 101073795) |
09:00 | Automated Examples Computation for Legal Research PRESENTER: Aleksander Smywiński-Pohl ABSTRACT. In the last decades, tools for helping with legal research over case law have improved the ability of legal professionals to find relevant cases. Nevertheless, the process still depends on keywords search, of an analysis of the returned cases and is still beyond the reach of laymen. In this paper, we introduce another approach for legal research, which is based on pre-computing negative and positive examples of court rulings with regards to legal concepts. |
09:30 | FORMALISATION MEMORIES: TOWARDS A PATTERN APPROACH TO LEGAL DESIGN ABSTRACT. The paper brings together ideas from translation studies, software design, architecture and legal theory to propose a new approach to the way in which computational models of the law can be deployed for AI safety. With the proliferation of AI-based autonomous systems, ensuring their law compliance has become a challenge for lawyers and developers alike. One approach to overcoming the “black box” problem are neurosymbolic systems, a combination of machine learning with “Good old fashioned’ AI”. While highly intuitive, this approach faces a number of problems. Formalisation memories, a combination of translation memories with pattern design, could be a way to address some of the re-sulting issues. |
10:00 | ETHICAL IMPLICATIONS OF AI-POWERED CHATBOTS CONSIDERATIONS FOR THE AI ACT: A CASE STUDY OF TESSA ABSTRACT. The use of Artificial Intelligence (AI), including the use of chatbots, is common and prevalence is expected to continue to rise. This paper delves into the creation and deployment of a chatbot named Tessa. Tessa was intended to aid users’ self-assessment of symptoms indicative of eating disorders and guide them towards relevant support services. The chatbot was designed to help ease strain on overburdened healthcare staff and offer support for individuals who may face significant delays in being able to access an in-person medical consultation. Unfortunately, despite a promising start, a recent incident with Tessa demonstrated how chatbots can go wrong. This paper analyses the incident from technical, psychological, and legal viewpoints, with a specific focus on key considerations around responsibility and safeguarding of chatbots within the health domain and the AI Act. This paper contributes to the ongoing discourse on the implications of AI-driven healthcare interventions, fostering a critical dialogue for future developments in this evolving landscape. We support the idea of regular assessments of AI interventions, improved regulation, and more stringent consideration of ethical and safeguarding issues. |
Ergänzend zur Zeitenwende brauchen wir in Deutschland dringend auch eine digitale Zeitenwende zur Staatsmodernisierung, um unsere Freiheit, unsere Demokratie und unseren Wohlstand zu sichern. Wir brauchen einen wirksamen Ruck. Die Welt ist bereits nicht mehr dieselbe. Sie verändert sich durch Dekarbonisierung, Demographie und Digitalisierung weiter rasant. Für eine ernsthafte digitale Zeitenwende werden überzeugende Leitbilder zur digitalen Transformation des Staates, ambitionierte Ziele und passende Maßnahmen benötigt. Public Management, Portale, ebenenübergreifende Shared Services, Prozessmanagement, Datenräume und künstliche Intelligenz führen zusammen zu neuen Zielbildern wie etwa einer selbstfahrenden Verwaltung, in der Daten digital vorliegen und Prozesse wie verlässliche Entscheidungen überwiegend automatisiert getroffen werden können. In einem XLeap-basierten Brainstorming-Workshop sollen konstruktive Vorschläge für eine Digitale Zeitenwende zusammengetragen, diskutiert und konkretisiert werden, um diese in Deutschland und gerne auch in anderen Staaten Wirklichkeit werden zu lassen. Der Mehrwert liegt in der gemeinsamen Diskussion, im Austausch und im kollektiven Ergebnis. Alle Teilnehmer erhalten zum Abschluss der Sitzung das gemeinsame Gruppenergebnis vom Moderator als digitales Dokument zugesandt.
11:00 | Online-Services (Sichere Kommunikation und Digitale Signatur) des ÖRAK (online) PRESENTER: Alma Steger ABSTRACT. 1./ Digitale Signatur-Tool: Die qualifizierte elektronische Signatur erfüllt das rechtliche Erfordernis der Schriftlichkeit iSd § 886 ABGB (§ 4 Abs 1 SVG). Damit ist (fast) jede Erklärung, die zu unterfertigen ist, und jede Vereinbarung, bei der die Parteien Unterschriften vorsehen, auch ein Use Case für die elektronische Signatur. Der ÖRAK hat dies zum Anlass genommen, gemeinsam mit einem Projektpartner eine für Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte maßgeschneiderte Lösung zur Steuerung digitaler Signaturprozesse aufzusetzen. Für die österreichische Anwaltschaft geht es dabei um mehr, als selbst digital signieren zu können. Vielmehr brauchte es eine Lösung, mit der die österreichischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte digitale Unterschriftsprozesse für ihre Klientinnen und Klienten unabhängig von deren Aufenthaltsort effizient und sicher digital steuern können. Das Tool bietet die Möglichkeit, Dokumente selbst digital zu signieren und/oder Dritte zum Signieren einzuladen. 2./ Vertrauliche Kommunikationsplattform: Die DSGVO und das Berufsrecht stellen hohe Anforderungen an die Rechtsanwaltschaft in Bezug auf Datensicherheit. Im Schriftverkehr mit den Klienten und Klientinnen erfüllt die E-Mail diese Ansprüche schon lange nicht mehr. Der ÖRAK hat deshalb gemeinsam mit mehreren Projektpartnern die Kommunikationsplattform context entwickelt, über die ein vertraulicher Dialog zwischen Rechtsanwälten und ihren Klienten und Klientinnen unkompliziert möglich wird. Ganz einfach, eingebunden in die Anwalts-Software und seit kurzem auch als Outlook-Plugin. |
11:30 | Update zu JustizOnline & Elektronischer Rechtsverkehr ABSTRACT. JustizOnline ist die digitale Informations- und Serviceplattform der österreichischen Justiz. Sie bietet Bürger:innen, Unternehmen und Körperschaften sowie ausgewählten justiznahen Berufsgruppen durch zeitgemäße digitale Services einen einfachen Zugang zur Justiz – ortsunabhängig und rund um die Uhr. JustizOnline umfasst aktuell unter anderem die Möglichkeit der einfachen Einbringung von Eingaben auf digitalem Weg und die elektronische Akteneinsicht in eigene Verfahren einschließlich einer Verfahrensstandabfrage. JustizOnline wird seit dem Launch im November 2020 kontinuierlich ausgebaut und um neue Services erweitert.
Im Bereich des seit Jahrzehnten etablierten elektronischen Rechtsverkehrs (ERV) wurden im Laufe des letzten Jahres wesentliche Erweiterungen umgesetzt. Diese Erweiterungen betreffen sowohl den klassischen ERV hinsichtlich Dateigröße und Dateiformate als auch die Funktionalitäten und Informationen in der elektronischen Akteneinsicht, wodurch den professionellen ERV-Anwender:innen neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit der österreichischen Justiz geboten werden.
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12:00 | Neues aus der EU e-Justice ABSTRACT. Mit der Ende Dezember 2023 in Kraft getretenen Verordnung zur Digitalisierung der grenzüberschreitenden justiziellen Zusammenarbeit in der EU und den Zugang zur Justiz in Zivil-, Handels- und Strafsachen, (EU) 2023/2843, wird das Ziel verfolgt, digitale Kommunikationskanäle zum Standardkanal für grenzüberschreitende Gerichtsverfahren zu machen. Damit sollen Ineffizienzen, die die grenzüberschreitende justizielle Zusammenarbeit beeinträchtigen, und Hindernisse für den Zugang zur Justiz in grenzüberschreitenden Zivil-, Handels- und Strafsachen, beseitigt werden. Neben der Darstellung des Inhalts werden auch die notwendigen technischen Umsetzungsmaßnahmen gezeigt. Der Digitalisierungsverordnung ist die e-CODEX-Verordnung (e-Justice Communication via Online Data Exchange) vorausgegangen, die Mitte 2022 unter (EU) 2022/850 kundgemacht wurde. Mit dieser Verordnung wird das derzeit von acht Mitgliedstaaten betriebene System e‐CODEX, das in etwa als europäischer elektronischer Rechtsverkehr verstanden werden kann, an die europäische Agentur eu‐LISA Mitte übertragen, um das nachhaltige und langfristige Betriebsmanagement von e‐CODEX sicherzustellen. Bis 2033 sollen in vier Tranchen 24 Rechtsinstrumente wie zB der europäische Haftbefehl verpflichtend auf die e-CODEX-Schiene gebracht werden. Die Vorgaben sind jeweils in Einführungsverordnungen (Implementing Acts) festzulegen. Darüber hinaus werden die kürzlich verabschiedete EU e-Justice-Strategie und die von der EU Kommission geförderten Projekte vorgestellt, an denen sich das Bundesministerium für Justiz beteiligt hat. |
11:00 | Safeguards of Fair Content Moderation: What Can DSA Learn from NetzDG ABSTRACT. See the extended abstract in the attachment. |
11:30 | Spreading lies should not be profitable: How European legislation aims at preventing the monetization of disinformation. ABSTRACT. It is undeniable that the internet has changed the way we communicate and get information. Freely available websites and social networks have taken away the status of gatekeepers from traditional media. It is no longer necessary to have access to a relevant broadcast to disseminate information to the public; one needs simply to use a social network and have the ability to reach an audience. It is also possible to monetize content on the internet, which has enabled the rise of content creators who can make a decent living by disseminating their content online. This openness brings unwanted consequences, here in the form of the spread of dangerous content, including disinformation. The spread of disinformation, as an intentionally created and disseminated false information and stories, is an ongoing threat that can destroy mutual trust, interpersonal relations, and the democratic rule of law. Moreover, even the disseminators of disinformation can make a profit by creating and spreading their falsehoods. Well known example are the teenagers from the city of Veles in Northern Macedonia who made profit of spreading disinformation about US presidential election in 2016. Thus, in their efforts to limit the spread of misinformation, the relevant actors are focusing on the demonetization of disinformation content. In my contribution, I would like to focus on demonetisation of disinformation, specifically one way of demonetising disinformation, which is by limiting advertising revenue. Although disseminators of disinformation can make money in other ways, such as through the contributions of their followers or by selling their products, advertising-generated revenue is the most common monetization option used by content creators, including disinformation spreaders. The European legislation has already addressed the demonetization of advertising profits. In 2018, the High-Level Group on Fake News and Online Disinformation recommended in its report the demonetisation of disinformation content as a measure to combat the spread of disinformation. Subsequently, the Code of Practice on Disinformation (COPD) was created as a set of self-regulatory standards to mitigate the spread of disinformation, its signatories were the largest online platforms. Recently, the regulation of online advertisement has been reshaped by the Digital Services Act (DSA). The DSA sets up a general set of rules for advertisement on online platforms and a stricter set of rules for very large online platforms. Furthermore, very large online platforms shall carry out risk assessment aimed at the possible spread of illegal and harmful content and adopt mitigation measures aimed at identified risks. Such a measure to mitigate the spread of disinformation can be adopting the COPD, more specifically its 2022 version, which has been significantly amended to include provisions on the demonetization of disinformation content and more thorough monitoring of the fulfilment of the code. The 2022 version of COPD aims at becoming a Code of Conduct in accordance with the article 45 of the DSA. The objective of my paper is to describe the demonetization of disinformation content. My paper will have three parts. First, I will describe the demonetization od disinformation as a regulatory safeguard aimed at limiting the spread of disinformation. I will analyse its advantages to disadvantages when compared to other legal tools aimed at disinformation content. In the second part, I will focus on the regulations presented above, where my aim will be to describe and analyse how they seek to achieve the demonetization of disinformation. In the final part, I will describe, based on available reports on compliance with the COPD, how signatories are trying to achieve the commitments contained in the COPD. |
12:00 | The road towards a legal framework for cybersecurity applicable to the European smart grid for electricity PRESENTER: Frantisek Kasl ABSTRACT. The European energy sector faces a rising vulnerability to cyberattacks, posing a significant threat to modern societies due to its interconnected nature with critical infrastructure. This fragility could result in substantial physical and economic harm and be exploited for geopolitical purposes, as it is possible to see with the war in Ukraine. While digitalization enhances efficiency, it also exposes vulnerabilities. Recognizing the urgency of protecting critical energy infrastructure, a new European legislative framework is being established. This contribution focuses on examining the new regulatory framework and identifying persisting challenges for development of smart grids for electricity. |
11:00 | Legal Tech Unterricht an französischen Rechtsfakultäten / Legal Tech Education in Law Faculties in France ABSTRACT. Ab den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat sich die Rechtsinformatik zunächst im dokumentarischen Bereich entwickelt, ging es doch darum offizielle Akte elektronisch zur Verfügung zu stellen und durch Metadaten immer bessere Suchmöglichkeiten anzubieten. Projekte zum weiteren Einsatz von Informatik im Bereich des Rechts, wie zum Beispiel in der Entwicklung von Experten-Systemen, blieben weitgehend nur unter wenigen Spezialisten bekannt. Erst ab den 90er Jahre hat die Rechtsinformatik immer mehr Rechtsbereiche durchdrungen und sich von einer Disziplin für Spezialisten zu einem allgemeineren notwendigen Fach für Juristen entwickelt. Daher kam das Bedürfnis in Rechtsfakultäten Legal Tech Unterricht anzubieten, sowie er an der Universität Regensburg entwickelt wurde und auch im Rahmen von IRIS Konferenzen vorgestellt wurde. Mit dem jetzigen Beitrag geht es darum, zu berichten, was sich in Frankreich in diesem Rahmen tut und früher getan hat. Zunächst muss aber der Begriff “Legal Tech” unter die Lupe genommen werden, denn selbst auf der Ebene Deutschlands ist es nicht sicher, dass Legal Tech einheitlich definiert wird. Es hat den Anschein, dass es sich hier um ein sehr weitgefasstes Konzept handelt, das sich auch ständig im Zuge weiterer Erkenntnisse erweitern lässt. Es ist klar, dass jede Institution, die einen solchen Unterricht entwickelt, sich außer von eigenen Gedanken auch von dem inspirieren lässt, was andere anbieten und dadurch der Begriff Legal Tech näher und einheitlicher definiert werden kann. Trotz seinem englischen Hauch ist jedoch der Begriff nicht europäisch und nicht international. Es geht also in diesem Beitrag darum, zu erkunden was dem Begriff Legal Tech, wie er – einheitlich oder uneinheitlich - an deutschen Universitäten gebraucht wird, im Unterricht an französischen Rechtsfakultäten gegenüber steht. In Frankreich bieten verschiedene Universitäten Unterricht im Bereich der Rechtsinformatik an. Pionierarbeit leistete schon Ende der 80er Jahre die Universität Montpellier. Inzwischen gibt es an vielen Universitäten Unterricht und Diplome in diesem Bereich. Es gestaltet sich aber in Frankreich anders als in Deutschland, da allgemein die Ausbildung von Juristen zwar überall in Frankreich ein gemeinsames Pensum haben muss, aber nicht an die strikten Vorgaben der deutschen juristischen Staatsexamina gebunden ist. Deshalb hat sich eine Vielzahl von Unterrichtsrichtungen entwickelt, deren Ziel es ist, Juristen das Verständnis von IT zu vermitteln oder gar technische Fähigkeiten, entweder als Zusatz zur normalen universitären Juristenlaufbahn oder als Spezialisierung ab dem 3. oder 4. Studiums Jahr, für Juristen, die als Mittler zwischen Juristen und Informatiker ihren Platz finden sollten. Ziel des Beitrags ist es also verschiedene von französischen Fakultäten angebotene rechtsinformatische Ausbildungen zu beschreiben und zu bewerten. |
11:30 | Responsible Standardisation of Smart Systems – Whose Expertise Do We Need? ABSTRACT. Standards shape future technologies. The paper argues that a process is needed to enable all stakeholders to contribute to the development of these standards. This holds specifically for smart systems, which may be expected to have unprecedented societal ramifications. Such a process, which follows the principles of Responsible Standardisation, is introduced. It follows from a discussion of the current situation in smart system standardisation, including the representation of a variety of stakeholders and the resulting multi-disciplinarity; this discussion unveils several shortcomings. |
12:00 | Auslegung des KI-VO-E zur Evaluation von Symbolischen Deduktionsverfahren der Künstlichen Intelligenz für juristische Anwendungen PRESENTER: Axel Adrian ABSTRACT. Der Entwurf der Verordnung für Künstliche Intelligenz der EU (KI-VO-E) sieht vor, bestimmte Qualitätssicherungsanforderungen für KI-Systeme vorzuschreiben, sofern deren Einsatz risikobehaftet ist. Dabei werden im KI-VO-E explizit symbolische KI-Verfahren als ein Beispiel der vielfältigen Landschaft der KI-Verfahren eingeschlossen. In diesem Aufsatz werden grundlegende, im KI-VO-E formulierte Tatbestandsmerkmale, im Kontext von logik-basierten symbolischen KI-Systemen ausgelegt und deren Evaluationsmöglichkeiten beschrieben. |
„Lichtermeer statt Leuchtfeuer" - Möglichkeiten der Wirkungsorientierung digitaler Maßnahmen und Projekte"
Digitale Projekte sind häufig durch einen hohen Komplexitätsgrad gekennzeichnet: zahlreiche Teilprojekte mit einer großen Bandbreite über verschiedene Handlungsfelder hinweg (cross-sectoral) bei Einsatz begrenzter Ressourcen (personell, finanziell) und einer gewünschten hohen Transparenz (Berichtspflicht gegenüber den Stakeholdern Verwaltung, Politik, Bürgerschaft, Gesellschaft). Daraus resultieren entsprechende Anforderungen an die Projektdokumentation und die Erfolgsparameter. Wie kann die wachsende Digitalisierung strategisch „messbar“ gemacht werden, wie können Wirkeffekte dargestellt, wie Projekte wirkungsorientiert gesteuert werden? Im Ergebnis reichen einfache Indikatoren zur Wirkungsmessung nicht aus. Eine simple Adaption bislang verfügbarer internationaler Indikatoren ist eher quantitativ als qualitativ ausgerichtet und oftmals kollidierend mit den europäischen Rahmenbedingungen (Datenschutz, Verständnis der aktiven Bürgerpartizipation „auf Augenhöhe“, städtebaulichen Gegebenheiten historischer europäischer Kommunen, Denkmalschutz, …). Hier bedarf es vielmehr der zielgerichteten Messung statt einer Fokussierung auf Daten, die einfach zu erschließen sind!Derzeit gibt es sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis Aktivitäten, im Bereich kommunaler Smart City Initiativen unterschiedliche Methoden der Wirkungserfassung und -messung zu testen. Ziel der Aktivitäten ist es, ein anerkanntes qualitatives und quantitatives Portfolio der Indikatoren und Methoden zu entwickeln, das die relevanten Handlungsfelder derintelligent vernetzten Stadt berücksichtigt und im Ergebnis langfristig zur Standardisierung beiträgt. Nationale und europäische Standardisierungsgremien und Initiativen unterstützen diesen Ansatz.Die IRI§ 2024 wollen wir für eine länder- und sektorenübergreifende Betrachtung und Sammlung unterschiedlicher Erfahrungen mit „Wirkungsorientierung“ im Bereich digitaler Projekte und Maßnahmen anhand von Beiträgen und Einreichungen sowohl aus der wissenschaftlichen Perspektive als auch aus der (Verwaltungs-)Praxis nutzen.
- Impulsreferat und Vorsitz: Tanja Krins
- Anwendung der OKR-Methode zurWirkungsmessung der Prozesse von SmartCity-Initiativen: David Gelantia, Amiran Gelantia and Giorgi Gelantia
- Wir wollen wirksam sein, aber… Herausforderungen praktischer Wirkungsorientierung in der deutschen Ministerialverwaltung: Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis: Benedikt Göllner, Vivian Benert
- REVIEW AND APPLICATION OF A SCORING MODELFOR PUBLIC ADMINISTRATIONPROCESS PRIORITIZATION IN GERMANY,:Tim Pidun, Dirk Müller
11:00 | Wir wollen wirksam sein, aber… Herausforderungen praktischer Wirkungsorientierung in der deutschen Ministerialverwaltung: Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis PRESENTER: Benedikt Göller ABSTRACT. Wirkung von staatlichem Handeln bezeichnet eine klar definierte gesellschaftliche Veränderung oder einen klar definierten gesellschaftlichen Nutzen („Impact“), dem eine Verhaltensänderung bei einer konkreten Zielgruppe („Outcome“) vorausgeht. Ursachen dieser „Wirkung“ (Outcome + Impact) sind der Einsatz staatlicher Ressourcen für ein Vorhaben („Input“) und dessen direkte Ergebnisse („Output“). Der kausale Zusammenhang von Input, Output, Outcome und Impact kann etwa in einem sogenannten (vereinfachten) IOOI-Wirkungsmodell dargestellt werden. Wie internationale Beispiele, etwa aus Österreich, zeigen, bringt Wirkungsorientierung diverse Vorteile für Staat und Verwaltung mit sich und kann etwa zu mehr Legitimation für staatliche Maßnahmen führen. Auch die deutsche Bundesregierung formuliert im Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2021 das Zielbild eines lernenden Staates. Doch die Umsetzung erweist sich bisher als schwierig. Daher stellt sich die Frage: Vor welchen konkreten Herausforderungen steht die deutsche Ministerialverwaltung bei der Umsetzung von Wirkungsorientierung und wie lassen sich geeignete Lösungen implementieren? Das Forschungsprojekt widmet sich der Beantwortung dieser Fragen mit einem wissenschaftlichen und zugleich praxisorientierten Ansatz. Die Grundlage der Ursachenanalyse bilden 15 qualitative Leitfadeninterviews mit Umsetzenden der Digitalstrategie der Bundesregierung, die zwischen März und September 2023 durchgeführt wurden. Das Ergebnis sind fünf Hypothesen zu den Bedingungen für (fehlende) Wirkungsorientierung in der Ministerialverwaltung. Diese lauten (in Kurzform): Wirkungsorientierung in der Ministerialverwaltung wird erschwert, wenn… … komplexe Stakeholderkonstellationen existieren. (H1) … Methoden für Wirkungsorientierung nicht institutionell verankert sind und damit keine Anreize für wirkungsorientiertes Arbeiten bestehen. (H2) … grundlegendes Wissen für wirkungsorientiertes Arbeiten fehlt. (H3) … die Zeit zur Vorbereitung und Umsetzung von Maßnahmen fehlt. (H4) … der Bezug zu den übergeordneten, strategischen Zielen nicht ausreichend hergestellt ist. (H5) In der zweiten Projektphase (2024-2025) werden wir ausgewählte Digitalprojekte in Deutschland begleiten, um Methoden zur praktischen Wirkungsorientierung zu erproben. Die Hypothesen bilden dafür die wissenschaftliche Grundlage. Der Vortrag bietet somit einen Einblick in wissenschaftlich fundierte Wirkungsorientierung im Kontext der Ministerialverwaltung und verknüpft diesen mit Erfahrungen aus der (bisherigen) praktischen Umsetzung. |
11:30 | ABSTRACT. In diesem Forschungsvorhaben wird die Anwendung der Objectives and Key Results (OKR)-Methode zur Wirkungsmessung der Prozesse von Smart City-Initiativen in den Städten Freiburg und Köln untersucht. Dabei werden bei der OKR-Methode Key Performance Indicators (KPIs) als Leistungsindikatoren mitaufgenommen, die den Erfolg einer Zielvorgabe messen. Es werden spezifische OKRs und KPIs identifiziert, um Fortschritte und Erfolge in den verschiedenen Smart City-Teilprojekten zu messen, wie z. B. Ressourcenauslastung, Mitarbeiterzufriedenheit und Kooperationsgrad. Um diese KPIs effektiv zu nutzen, wird die Analytische Hierarchieprozess (AHP)-Methode angewendet, um eine Gewichtung und ein Ranking der identifizierten KPIs vorzunehmen. Dies ermöglicht eine gezieltere Bewertung und Priorisierung von KPIs, um die Effektivität von Smart City-Prozessen zu maximieren. Die Ergebnisse dieser Forschung bieten wertvolle Einblicke in die Erfolge, Herausforderungen und Best Practices von Smart City-Projekten in Freiburg und Köln. Letztlich gilt es dabei eine Orientierungshilfe für andere Smart City-Initiativen zu bieten, damit eine effizientere und nachhaltigere Entwicklung von Städten in Deutschland gefördert wird. |
12:00 | Review and Application of a Scoring Model for Public Administration Process Prioritization ABSTRACT. We apply the Information Systems Success Model to the domain of public administration in Germany to formulate a substantiated alternative approach as well as a matching scoring model to overcome the prevailing political prioritization of public service processes. The proposed score is evaluated in four different case settings, three administrative levels with the help of three different methods. The scoring models can be used consistently throughout the body of investigation. We discuss the results of the evaluation in the context of usability and usefulness and describe commonalities and variances. Guidelines, potential adaptions and future research suggestions frame the paper. |
Panel:
Smart Contracts vor Gericht, Georg Borges
Durch blockchainbaiserte Smart Contracts soll die Vertragsdurchführung gesichert und gerichtsfest dokumentiert werden. Im Projekt "Recht-Testbed Industrie 4.0" wird eine Simulationsstudie (Dokumentation eines simulierten Gerichtsverfahrens) durchgeführt, das zentrale Aspekte von Smart contracts (Nachweis von Erklärungen und Ausführungshandlungen) untersucht. Der Vortrag stellt die Studie vor.
Rechtsfragen der Mensch-Maschine-Kommunikation im Straßenverkehr, Oliver Keßler
Viele Szenarien im Straßenverkehr bedürfen einer Kommunikation der Beteiligten, so z.B. das Auflösen sog. Pattsituationen. Dies geschieht derzeit v.a. durch menschliche Gesten. Im Zusammenhang mit autonomen Fahrzeugen müssen jedoch andere Lösungswege gefunden werden. Der Vortrag geht auf die rechtlichen Fragestellungen einer Car2X-Kommunikation sowie der Intentionserkennung von menschlichen Akteuren ein. Der Beitrag beruht dabei auf Arbeiten im Rahmen des Forschungsprojekts "INITIATIVE".
Rechtsfragen beim Einsatz von KI zur Straßensicherung am Beispiel von Tunnelleitzentralen, Moritz Philipp
Der Einsatz von KI z.B. in Tunnelleitzentralen kann einen enormen Mehrwert für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer haben. Allerdings wirft der Einsatz von KI in diesem Bereich einige bisher ungeklärte Rechtsfragen auf, die im Rahmen des Projekts "KITT" untersucht wurden. Der Vortrag soll insbesondere die Fragestellungen rund um die datenschutzrechtlichen und haftungsrechtlichen Problematiken untersuchen.
14:00 | Zahlungsverkehr und Tauschhandel - Recht und Informatik ABSTRACT. Die Automatisierung von Vertragsbeziehungen bietet enormes Innovationspotential. Die Beschleunigung von Vertragsschlüssen und Erfüllungshandlungen soll in Wertschöpfungsnetzwerken der Industrie 4.0 zu einer erheblichen Reduktion von Transaktionskosten führen. Die Ausführung von Smart Contracts auf Basis organisationsübergreifend verwalteter Blockchain-Technologien soll den manipulationssicheren Datenaustausch zwischen und die ebensolche Speicherung auf Knoten von Peer-to-Peer-Netzwerken ermöglichen. Der Einsatz von Maschinen und die Kommunikation Maschine zu Maschine wirft dabei insbesondere im Hinblick auf Zahlungsanweisungen rechtliche Fragestellungen auf. Während schuldrechtlich die Zurechnung und Verbindlichkeit der Anweisung sowie die Finalität der Zahlung in Frage stehen, zeigen sich aufsichtsrechtlich Hürden aufgrund der Erfordernisse starker Kundenauthentifizierung. Der nachfolgende Beitrag untersucht Möglichkeiten der Automatisierung von Zahlungen zwischen Unternehmen und geht dabei auf ausgewählte rechtliche Fragestellungen des nationalen und EU-rechtlichen Rechtsrahmens ein. Zum einen wird die Auslösung von Zahlungsanweisungen mittels sog. Triggerlösungen in den Blick genommen. Zum anderen werden Token aus rechtlicher Perspektive eingeordnet, und es wird ihr Einsatz im Rahmen der Erfüllungen von Zahlungsverbindlichkeiten untersucht. |
14:30 | Data Governance Act: Neue Regelungen für den Datenaustausch ABSTRACT. Der Europäische Gesetzgeber will mit dem neuen Data Governance Act, insbesondere mit den darin enthaltenen Regelungen für Datenvermittlungsdienste, den Datenaustausch im EU-Binnenmarkt fördern. Datenmittler, die in den Anwendungsbereich der Verordnung fallen, müssen künftig zahlreiche Anforderungen erfüllen, wenn sie ihre Vermittlungsdienste anbieten. Aufgrund der umfangreichen Verpflichtungen für Datenmittler wird der Data Governance Act jedoch teilweise kritisiert und nicht als Anreiz sondern vielmehr als Blockade für den Datenaustausch gesehen. |
15:00 | AI-Enhanced fresh starts: Proactive financial health care with AI as a personalized coach (online) PRESENTER: Nina Toivonen ABSTRACT. This paper explores how AI can be used to help individuals in financial distress to overcome debt. Using the behavioral COM-B model as a framework for designing effective interventions, we discuss how AI can help improve individuals‘ capabilities, opportunities and motivation to sustain better financial health, and what solutions already exist for these purposes. To demonstrate the unleashed potential of AI in debt rehabilitation we conduct an experiment with OpenAI’s GPT-4, an AI model, to assess its proficiency and effectiveness as a personalized financial coach. While the potential of AI to support debt rehabilitation becomes evident, we also argue for the need for trustworthy technology and trust-building regulation that promotes the responsible design, implementation and use of AI in the financial sector. |
14:00 | The issue of proportionality in evidentiary data collection within the new EU legal framework PRESENTER: Luca Baron ABSTRACT. There are many challenges to the principle of proportionality in cross-border flow of “digital evidences” in the EU, revised by the recent “EU Evidence Package”. Such principle operates mainly in seizures, which are mostly regulated at national level - such as in Italy and Austria - but also in other types of measures - of preservation and production - that currently find their first legal basis in EU law. In this contribution we discuss possible remedies and tools for enforcing the rights of defence and rebalancing the fairness of trial, starting from a recent italian legislative proposal. |
14:30 | ABSTRACT. Wie IT-Spuren welche mit einem Täter in Verbindung gebracht werden können zu bewerten sind lassen sowohl die Normen als auch die Rsp. offen. Auch bezüglich technische Normen existiert kein Ansatz, IT-Spuren systematisch zu bewerten, sodass ein Zusammenhang mit dem Täter, dem Tatort und der Tatzeit hergestellt oder ausgeschlossen werden kann. Aus der Literatur ist jedoch ein durchaus brauchbarer Ansatz bekannt, wo mit Hilfe einer 7-stufigen Bewertungsskala, die auf die Kombination von Wahrscheinlichkeit und Manipulationssicherheit der Spuren eingeht. Für die Bestimmung der Schuld oder Unschuld des Angeklagten muss unter der Beachtung der freien Beweiswürdigung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststehen, dass kein Freispruchgrund vorliegt. Hingegen wird im Zivilprozess nach der überwiegenden Wahrscheinlichkeit gewertet. Generell ist die Beurteilung von IT-Spuren hins. Schuld oder Unschult eine vage Angelegenheit, die nur mit viel Verantwortung und Sachverstand bewerkstelligt werden kann, um einen Bias möglichst hintanzuhalten. Unterstützende Werkzeuge, Methoden oder Verfahrensweisen fehlen vollkommen. Diese Arbeit versucht die 7-stufige Bewertungsskala mehrdimensional zu erweitern, sodass ein systematischer Ansatz zur Spurenbewertung in der IT geschaffen wird. |
15:00 | Transferring the Concept of Tabletop Exercises into the Legal Domain PRESENTER: Peter Kieseberg ABSTRACT. The strategy of simulating cyber incidents and training their subsequent handling is gaining increasing importance, as hands-on exercises are seen to be a vital part in developing practical skills under stress and external influences. Thus, on a technical level, these exercises have reached a good level of professionalism. Still, typical scenarios focus on the technical aspects, while legal issues are only considered as sub-topic at the side. With respect to the rising importance of legal matters in IT, this needs to be rectified. In this work we discuss, how use the method of conducting cyber exercises for training the legal aspects of cyber incidents. |
15:30 | ABSTRACT. Im Bereich des IT-Strafrechts ist es aufgrund der über die Jahre stetig steigenden Datenmengen gegeben, dass die Aufwände zur Beweissicherung und Analyse der Daten analog dazu – trotz der gestiegenen Rechenleistungen – ansteigt. Der Einsatz entsprechender forensischer Werkzeuge ist daher geboten. Diese Technologien unterstützen Forensiker dabei, Ergebnisse in kurzer Zeit zu erhalten, welche diese bei manueller Sichtung niemals erhalten hätten. Allerdings sollten sich sie nicht von solchen Ergebnissen hinreißen lassen, und voreilige und womöglich falsche Schlussfolgeŕungen zu tätigen. Dieses als „Bias‟ bekannte Phänomen ist die systematische fehlerhafte Neigung beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen. Die in jüngster Zeit aufgekommenen KI-Systeme könnten daher eine innovative Methode darstellen, Sachverständige dabei zu unterstützen einerseits rasch zu Ergebnissen zu kommen, und andererseits durch diese „künstliche Intelligenz‟ einem Bias zu entgehen, und so die Qualität der Befundaufnahmen und Gutachten zu erhöhen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit Möglichkeiten eine KI sinnvoll in der Gutachtensarbeit einzusetzen, und zeigt auch dabei die Grenzen anhand von Beispielen auf. Erforscht wurde anhand von „Google Bard‟, dass die Generierung technischer Anforderungen, wie bspw. einem Testprogramm oder einem Datenmodell mit Testdaten nahezu perfekte Ergebnisse liefert, welche der Sachverständigenarbeit zeitsparend zugute kommt. Hingegen kann gezeigt werden, wenn Fragestellungen im interdisziplinären Bereich gestellt werden, wie das Ziehen rechtsrelevanter Schlüsse, KI-Systeme mit falschen Ergebnissen vollkommen versagen. |
Introductory Statement by Reinhard Riedl, BFH Bern
Panelists:
- Ahti Saarenpää, Uni Lapland, Rovaniemi: Patient rights and patient data from a Finnish perspective
The regulation of health care in its various forms has been and is a tense social topic. It inevitably clashes between several different values, more different disciplines, more different skills and more different needs for information and communication. And ultimately, the economy is behind it all. It is difficult to find a much more demanding set of themes.
From the patient's point of view, one of the most significant regulatory methods has been, and still is, the Hippocratic Oath, which guides the activities of medical doctors and, at the same time, the profession in general. Today, it has been complemented by a number of legal acts based on human rights treaties. At the same time, talking about patients' rights has been included in public policy.
Finland was among the first in the development of general patient rights legislation. The Act on the Status and Rights of Patients - Patient Act - was enacted in parliament in 1992. Curiously, it was preceded by the Patient Injuries Act already in 1986. That is telling a lot about values at that time.
IT development was introduced by an interesting way 1987. Finland was seriously delayed in the development of data protection legislation. But the Personal Data Register Act of 1987 already brought patient data into the picture as sensitive information. That, and the later Patient Act, forced us to take into account the processing of patient data. More detailed provisions on the processing of patient data were later laid down in the General Act, i.e. the Act on the Electronic Processing of Client Data in Social Welfare and Health Care in 2007. That law has since been reformed in 2021 and 2023. The medical research has been separately taken into account in the Act on the Secondary Use of Health and Social Data enacted in 2019. It is important when thinking about the new data space.
As we move into the era of the European health data space, Finland has played a significant role in the European Tehdas-project. This project - Joint Action Towards the European Health Data Space - of 25 EU states, has been managed within the framework of the Finnish Innovation Fund Sitra. The results of the project have been used in the Commission's preparation of EDHS regulation. A new project of 29 EU countries, will continue under the management of Sitra too. That Sitra is a social policy research and discussion institute established by the Finnish Parliament; not an actual academic research institute. Its statutory tasks currently include promoting a fair data economy.
Although the Finnish history of regulating the processing of patient data is quite long, we cannot talk about very comprehensive progress in attitudes or practices. Unfortunately. Let us look at it from the point of view of health care practices, the development of information systems and legal research.
In healthcare practice activities, patient privacy still remains one of the practical privacy concerns. Every week, cases of misuse of patient data come to light. And the fact that many doctors even shun away from filling out medical records carefully is a well-known phenomenon. They want to focus on “real medical work”. The importance of the existence of high-quality patient data and its transmission is not recognized.
From the point of view of information systems, the multiplicity and clumsiness of different software have unfortunately been familiar from the Finnish point of view. The repulsive nature of complex software is an obstacle to flexible treatment and research.
It is partly indicative of lawyers that when there was a desire to shorten a general work about the Finnish legal System that had been used for a long time in the entrance examination to law faculties, a professor of private law wanted to remove the patient law chapter. This happened at the end of the 1990s, but attitudes have hardly changed, even though the importance of human and fundamental rights has undeniably increased with the increase in the importance of human and fundamental rights Legal informatics and the law of Personality as modern social sciences are still not familiar to everyone.
As the regulation of the European Data Space progresses, we should carefully learn from the regulatory developments so far and, above all, strive to develop information systems that are as uniform as possible, as well as standards, pseudonymous information and data security. The 2011 directive on cross-border healthcare needs to be significantly supplemented. And it is certainly not an easy task.
- Filip Krepelka, MU Brno: Building the European Health Data Space – Session Series IRIS 2024 & IRIS 2025
The Commission proposed a regulation for establishing EHDS in May 2022. It promised the interconnection of health (medical) data for better cross-border treatment and unleashing medical data for biomedical research, as the interconnection expected with the 2011 Patient Rights Directive was limitedly successful.
After initial appraisals, debates about its compatibility with personal data protection dominated. Besides this, some observers questioned preparedness. One may perceive an impasse in 2023. Nonetheless, the Europan Parliament delivered its opinion, and the Member States reached an agreement in the Council. Both indicate their willingness to complete this ambitious project. We may estimate the benefits of primary and secondary health data use. Perhaps EHDS will be an impulse for completing the electronic exchange of patient data on the national level.
Due to the importance of healthcare and medicine in contemporary society and the complex distribution of competence among the Member States and the European Union, establishing EHDS would be a significant achievement.
At IRIS 2024, we want to attract attention to the proposed EHDSR and invite legal scholars and practitioners to discuss peculiarities at IRIS 2025 in a panel. Within twelve months, one may expect the final text of the regulation or sharpen our understanding of the problems blocking the enactment of the regulation.
Despite this, crucial legal and factual aspects are apparent. Besides clarifying the relation of EHDSR to GDPR, understanding the situation of national healthcare informatics and national laws addressing them is crucial. Moreover, approaching the available medical data by providers, managing language diversity in textual data, and the policy concerning the promised research on these data deserve our discussion.
Contact:
Filip Křepelka, Masarykova univerzita, Brno, CZ, filip.krepelka@law.muni.cz
16:30 | Wissenschaft und Digitalisierung (online) ABSTRACT. EINGELADENER VORTRAG Abstract folgt. |
18:00 | What can AI do for Advanced Legal Research? ABSTRACT. INVITED TALK, updated version of talk at LVI2023 |